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Sep 30 2022 04:48am
Wenn in Berlin (auf Landesebene) wirklich komplett neu gewählt würde, gibts doch eigentlich kaum ein realistisches Szenario, bei dem Giffey Regierende Bürgermeisterin bleibt. Fällt mir schwer da Mitleid zu empfinden <_<
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Sep 30 2022 04:57am
Quote (TheOnlyDenny @ Sep 30 2022 12:48pm)
Wenn in Berlin (auf Landesebene) wirklich komplett neu gewählt würde, gibts doch eigentlich kaum ein realistisches Szenario, bei dem Giffey Regierende Bürgermeisterin bleibt. Fällt mir schwer da Mitleid zu empfinden <_<


Scheiß auf berlin
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Sep 30 2022 05:01am
Eine Stadt, die Weltstadt auf Augenhöhe mit London und New York sein will und nichtmal gleichzeitig Stimmzettel ins Wahllokal tragen und einen Marathon abhalten kann.

Hoffentlich kriegt das Ausland das nicht so mit, wäre ja peinlich fürs gesamte Land.
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Sep 30 2022 06:18am
Quote (TheOnlyDenny @ Sep 30 2022 01:01pm)
Eine Stadt, die Weltstadt auf Augenhöhe mit London und New York sein will und nichtmal gleichzeitig Stimmzettel ins Wahllokal tragen und einen Marathon abhalten kann.

Hoffentlich kriegt das Ausland das nicht so mit, wäre ja peinlich fürs gesamte Land.


New York und London noch ekliger
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Sep 30 2022 07:04am
Quote (TheOnlyDenny @ 30 Sep 2022 12:48)
Wenn in Berlin (auf Landesebene) wirklich komplett neu gewählt würde, gibts doch eigentlich kaum ein realistisches Szenario, bei dem Giffey Regierende Bürgermeisterin bleibt. Fällt mir schwer da Mitleid zu empfinden <_<


Jep, da liefe alles auf eine grüne OB hinaus. Vom regen in die traufe und so...

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Sep 30 2022 07:39am
Quote (Black XistenZ @ 30 Sep 2022 15:04)
Jep, da liefe alles auf eine grüne OB hinaus. Vom regen in die traufe und so...



Ich wäre mir da gar nicht so sicher. Gewählt würde wohl im März, also nach dem Winter. Mir konnte bislang noch keiner präzise sagen, wann sich diese Energiekrise denn für die Mehrheit der Bürger "physisch materialisieren" würde, etwa wann genau
ein größerer Teil der Bevölkerung mit realen verdrei- oder vervierfachten Abschlagszahlungen konfrontiert würde. Schwer vorstellbar, dass die Standardreaktion darauf "Vielen Dank, bitte noch mehr grün!" lautet - bei Wählern und anderen, auch wenn
es vielleicht viele (vermeintlich) Schuldige geben und der Zorn daher in fast alle Richtungen gehen dürfte.

Was die (bis zu) 200 Milliarden von gestern da noch zusätzlich abfedern können, ist noch nicht abschätzbar, aber die demoskopische Dimension dieser Situation dürfte sich wohl erst noch entfalten.

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Sep 30 2022 08:03am
Quote (TheOnlyDenny @ 30 Sep 2022 15:39)
Ich wäre mir da gar nicht so sicher. Gewählt würde wohl im März, also nach dem Winter. Mir konnte bislang noch keiner präzise sagen, wann sich diese Energiekrise denn für die Mehrheit der Bürger "physisch materialisieren" würde, etwa wann genau
ein größerer Teil der Bevölkerung mit realen verdrei- oder vervierfachten Abschlagszahlungen konfrontiert würde. Schwer vorstellbar, dass die Standardreaktion darauf "Vielen Dank, bitte noch mehr grün!" lautet - bei Wählern und anderen, auch wenn
es vielleicht viele (vermeintlich) Schuldige geben und der Zorn daher in fast alle Richtungen gehen dürfte.

Was die (bis zu) 200 Milliarden von gestern da noch zusätzlich abfedern können, ist noch nicht abschätzbar, aber die demoskopische Dimension dieser Situation dürfte sich wohl erst noch entfalten.

Doch, in Berlin schon!
Gerade die grünen fühlen sich durch die aktuelle krise bestätigt, so nach dem motto "jetzt zahlen wir den preis für die verschlafene energiewende, mit mehr solar und windkraft hätten wir diese probleme nicht". Ist natürlich blödsinn, weil wir gerade erdgas vor allem für die industrie und für wärme brauchen, nicht für die stromerzeugung; ausserdem wäre dann immer noch nicht das speicherproblem der erneuerbaren gelöst, aber soweit denken viele menschen nicht.

Ausserdem ist die kernwählerschaft der grünen das urbane bildungsbürgertum, gutsituierte menschen mit überdurchschnittlichen einkommen, sehr häufig beim staat beschäftigt, sehr selten in der industrie. Gerade dieses milieu kann sich die aktuellen preissteigerungen ohne große abstriche beim lebensstandard leisten UND muss sich die geringsten sorgen darum machen, dass die rezession und die abwanderung energieintensiver industrien sie ihren job kostet. Soziodemographisch ist es genau die wählerschaft der grünen, die am unbeschadetsten durch die krise kommen wird. Ausserdem ist es keiner anderen wählerschaft derart wichtig, sich selbst moralisch zu überhöhen. Keine andere klientel wird derart bereit sein verzicht zu üben, um es dem bösen kriegstreiber aber mal so richtig zu zeigen, frieren für den frieden und so.

Die SPD wird's komplett zerficken, die FDP wird in Berlin nach dem winter ziemlich sicher an der 5% hürde scheitern. Die AfD wird zulegen, aber nicht so sehr dass sie stärkste kraft wird, vor allem weil sie in Berlin mit der linkspartei starke konkurrenz hat im kampf um diejenigen, die auf der "wir sollten uns mit russland auf einen kompromiss verständigen"-linie unterwegs sind. Wie sich die krise auf die CDU auswirkt ist imho am schwersten zu sagen - in einem für sie schwierigem pflaster wie Berlin bezweifle ich allerdings, dass die übermäßig vom wählerfrust profitieren können. Alles in allem sehe ich nicht, wie jemand anderes als die grünen in berlin stärkste kraft werden sollte, und eine mehrheit rechts der mitte ebenfalls nicht. Die einzige frage wird sein, ob es für GRR reicht oder ob doch eine Kenia-koalition (schwarz-rot-grün) hermuss.

This post was edited by Black XistenZ on Sep 30 2022 08:04am
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Sep 30 2022 08:30am
Quote (Black XistenZ @ 30 Sep 2022 16:03)
Doch, in Berlin schon!
Gerade die grünen fühlen sich durch die aktuelle krise bestätigt, so nach dem motto "jetzt zahlen wir den preis für die verschlafene energiewende, mit mehr solar und windkraft hätten wir diese probleme nicht". Ist natürlich blödsinn, weil wir gerade erdgas vor allem für die industrie und für wärme brauchen, nicht für die stromerzeugung; ausserdem wäre dann immer noch nicht das speicherproblem der erneuerbaren gelöst, aber soweit denken viele menschen nicht.

Ausserdem ist die kernwählerschaft der grünen das urbane bildungsbürgertum, gutsituierte menschen mit überdurchschnittlichen einkommen, sehr häufig beim staat beschäftigt, sehr selten in der industrie. Gerade dieses milieu kann sich die aktuellen preissteigerungen ohne große abstriche beim lebensstandard leisten UND muss sich die geringsten sorgen darum machen, dass die rezession und die abwanderung energieintensiver industrien sie ihren job kostet. Soziodemographisch ist es genau die wählerschaft der grünen, die am unbeschadetsten durch die krise kommen wird. Ausserdem ist es keiner anderen wählerschaft derart wichtig, sich selbst moralisch zu überhöhen. Keine andere klientel wird derart bereit sein verzicht zu üben, um es dem bösen kriegstreiber aber mal so richtig zu zeigen, frieren für den frieden und so.

Die SPD wird's komplett zerficken, die FDP wird in Berlin nach dem winter ziemlich sicher an der 5% hürde scheitern. Die AfD wird zulegen, aber nicht so sehr dass sie stärkste kraft wird, vor allem weil sie in Berlin mit der linkspartei starke konkurrenz hat im kampf um diejenigen, die auf der "wir sollten uns mit russland auf einen kompromiss verständigen"-linie unterwegs sind. Wie sich die krise auf die CDU auswirkt ist imho am schwersten zu sagen - in einem für sie schwierigem pflaster wie Berlin bezweifle ich allerdings, dass die übermäßig vom wählerfrust profitieren können. Alles in allem sehe ich nicht, wie jemand anderes als die grünen in berlin stärkste kraft werden sollte, und eine mehrheit rechts der mitte ebenfalls nicht. Die einzige frage wird sein, ob es für GRR reicht oder ob doch eine Kenia-koalition (schwarz-rot-grün) hermuss.


Ja, da steckt sicher viel Wahres drin, aber ein Wohlstandsverlust tut immer weh, auch wenn es für die grüne Besserverdienerklientel "nur" heißt, den zweiten SUV sonntags stehen zu lassen oder zum Wandern nicht mehr nach Asien, sondern in die Eifel zu fahren.

Für den erheblichen Anteil an Jungwählern - gerade in einem Stadtstaat - wird es doch aber schon existenziell. Viele von denen mühen sich, nach 14 Semestern vielleicht doch noch den Bachelor zu bekommen und sind von einer Absicherung im öffentlichen Dienst noch recht weit weg.
Aber du hast auch recht, wer wochenlang in Baumkronen leben kann, hält vielleicht auch 15 Grad Raumtemperatur einfach aus.

Vielleicht ist es ein Wunschtraum von mir, aber ich hätte gehofft, dass einige der Grünenwähler in einer wirklich ernsten Situation ihre ideologische Blase verlassen und zumindest den Versuch unternehmen, die Realität mit Fakten zu erschließen.

Im Bundestrend gings jedenfalls zumindest um 4 Punkte runter, auch wenn das vielleicht nur die temporäre Habeck-Delle ist.

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Sep 30 2022 08:49am
Quote (TheOnlyDenny @ 30 Sep 2022 16:30)
Ja, da steckt sicher viel Wahres drin, aber ein Wohlstandsverlust tut immer weh, auch wenn es für die grüne Besserverdienerklientel "nur" heißt, den zweiten SUV sonntags stehen zu lassen oder zum Wandern nicht mehr nach Asien, sondern in die Eifel zu fahren.

Für den erheblichen Anteil an Jungwählern - gerade in einem Stadtstaat - wird es doch aber schon existenziell. Viele von denen mühen sich, nach 14 Semestern vielleicht doch noch den Bachelor zu bekommen und sind von einer Absicherung im öffentlichen Dienst noch recht weit weg.
Aber du hast auch recht, wer wochenlang in Baumkronen leben kann, hält vielleicht auch 15 Grad Raumtemperatur einfach aus.

Vielleicht ist es ein Wunschtraum von mir, aber ich hätte gehofft, dass einige der Grünenwähler in einer wirklich ernsten Situation ihre ideologische Blase verlassen und zumindest den Versuch unternehmen, die Realität mit Fakten zu erschließen.

Im Bundestrend gings jedenfalls zumindest um 4 Punkte runter, auch wenn das vielleicht nur die temporäre Habeck-Delle ist.

Die grünen waren vorher imho überbewertet von den umfragen. Liegt halt auch daran, dass unsere medien ständig die grünen lobpreisen und ihre themen pushen. Jetzt gibts so viele reale krisen, dass diese anderen themen einfach mal wichtiger sind als klima, gendergedöns oder lifestyle-fragen.

Der höhenflug der grünen in deutschland ist, neben der extrem wohlwollenden medialen begleitung, vor allem ein auswuchs der wohlstandsblase, in der manche teile unserer gesellschaft sich eingerichtet haben. Platz die blase, verlieren die grünen auch ihre anziehungskraft auf wähler jenseits der rot-grünen kernwählerschaft. Nur dass diese stammwählerschaft in Berlin halt für 15%+X gut ist, und das reicht, um stärkste kraft zu werden wenn die SPD schwächelt.


in bundesländern wie baden-württemberg oder bayern, die stärker industriell geprägt sind und wo sich der zuspruch zu den grünen eher aus klimabesorgten bürgerlichen milieus gespeist hat statt von lifestylelinken, dürften sie imho in der energiekrise mehr einbüßen als in berlin, der industrie-armen hochburg des öffentlichen dienstes und der journaille.

This post was edited by Black XistenZ on Sep 30 2022 08:50am
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Sep 30 2022 10:44am
Quote (Black XistenZ @ 30 Sep 2022 16:49)
Die grünen waren vorher imho überbewertet von den umfragen. Liegt halt auch daran, dass unsere medien ständig die grünen lobpreisen und ihre themen pushen. Jetzt gibts so viele reale krisen, dass diese anderen themen einfach mal wichtiger sind als klima, gendergedöns oder lifestyle-fragen.

Der höhenflug der grünen in deutschland ist, neben der extrem wohlwollenden medialen begleitung, vor allem ein auswuchs der wohlstandsblase, in der manche teile unserer gesellschaft sich eingerichtet haben. Platz die blase, verlieren die grünen auch ihre anziehungskraft auf wähler jenseits der rot-grünen kernwählerschaft. Nur dass diese stammwählerschaft in Berlin halt für 15%+X gut ist, und das reicht, um stärkste kraft zu werden wenn die SPD schwächelt.


in bundesländern wie baden-württemberg oder bayern, die stärker industriell geprägt sind und wo sich der zuspruch zu den grünen eher aus klimabesorgten bürgerlichen milieus gespeist hat statt von lifestylelinken, dürften sie imho in der energiekrise mehr einbüßen als in berlin, der industrie-armen hochburg des öffentlichen dienstes und der journaille.


Du vergisst den auch immer größer werdenden Teil der kriminellen Grünen Wähler. Die Grünen sind sicherlich diejenigen, die den Clans mit Abstand am wenigsten im Weg stehen werden.
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