Quote (Black XistenZ @ 20 Jun 2018 01:30)
es ist wirklich interessant zu sehen, wie sehr die springerpresse auf einmal gegen merkel schießt. deren hintermänner scheinen merkel fallgenelassen zu haben. vermutlich weil ihnen klar geworden ist, ich vermute nach der aus elitensicht desaströs verlaufenen italienwahl, dass es bei den kommenden wahlen (deutschland, UK, europawahl) zum ganz großen knall kommt, wenn der irrsinnige bisherige kurs weitergefahren wird und dass dann die ganze EU auseinanderfliegt. auf mich wirkt das so, als ob man beschlossen hat, dass die rettung der EU als vehikel der konzernherrschaft/der "marktkonformen demokratie" priorität hat gegenüber der open borders ideologie und der person merkel.
die klassisch-linke presse wie spon, ZON, süddeutsche und die öffentlich-rechtlichen halten hingegen noch voll zu merkel. wundert mich allerdings nicht.
die letzten verbündeten, die an merkels seite stehen werden, werden altmeier, göring-eckardt und anne will sein.
darauf bezug nehmend:
https://www.welt.de/geschichte/article177786756/Adenauer-Co-Wie-Kanzlerschaften-zu-Ende-gehen.htmlQuote
Bislang kein Regierungschef der Bundesrepublik jedoch kämpfte so hartnäckig um sein Amt wie Konrad Adenauer, obwohl er längst nur noch eine Belastung für die Politik und seine eigene Partei war. Hier liegt die Parallele zur heutigen Situation.
Dass Adenauers Zeit abgelaufen war, bezweifelte im Frühjahr 1963 außer seinen engsten Vertrauten niemand mehr – und selbst die wussten es im Innersten längst.
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Warum zeigte sich Adenauer so stur? Seit Ende der 50er-Jahre focht er mit Erhard einen „Kampf ums Kanzleramt“ aus [...]
Adenauer hatte sich einfach verrannt. Er konnte nicht zugeben, dass er mit seiner einseitigen Festlegung gegen Erhard einen schweren Fehler gemacht hatte, der seiner eigenen Partei und der Bundesrepublik insgesamt schadete. Seit spätestens 1959 interessierte ihn ohnehin fast nur noch die Außenpolitik, wo er tatsächlich noch mit dem Élysée-Vertrag einen Erfolg erzielt hatte. Die Niederungen der Innen- und gar der Parteipolitik jedoch waren ihm längst zuwider.
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Die deutsche Öffentlichkeit nahm die Entscheidung der CDU/CSU-Fraktion mit großer Erleichterung zur Kenntnis. Die Selbstzerfleischung der Union hatte ein Ende, mit der Personalie war zugleich der wesentliche Konflikt gelöst. Denn eigentlich ging es im Frühjahr 1963 nicht um Sachfragen, sondern allein um das Abtreten des ausgebrannten und schlicht nicht mehr glaubwürdigen Kanzlers, dem nach fast 14 Jahren an der Macht niemand mehr irgendeine Gestaltungskraft zutraute.
parallelen zur heutigen situation sind natürlich purer zufall
und natürlich ist es reiner zufall, dass in der springerpresse so ein artikel genau jetzt veröffentlich wird. sinkende auflage und so...
im ernst: wer die augen nicht davor verschließt, erkennt, dass die springer-presse längst begonnen hat, mächtig an merkels stuhl zu sägen.