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Unfassbar attraktive Frau, aber da kann sie nichts dafür, wurde so geboren.

Hätte euch allen gutgetan euch mehr zu entspannen und euch dieser göttlichen Mutterfigur bedingungslos zu unterwerfen.

Ricarda L., eine etwas ungewöhnliche Politikerin mit einer Vorliebe für McDonalds und köstliche Nachspeisen, hatte nie geahnt, dass sie eines Tages mit einer Zeitmaschine 29.500 Jahre in die Vergangenheit reisen würde. Aber da war sie nun, in einer steinernen Höhle, irgendwo in Mitteleuropa, umgeben von gewaltigen Mammuts und urzeitlichen Landschaften. Die Menschen, die sie mit neugierigen Augen beobachteten, waren frühzeitliche Homo erectus – kräftig gebaut und kahlköpfig, mit Augen, die zugleich wild und wissbegierig wirkten.

Ricarda trug bei ihrer Ankunft immer noch ihre bequemen Wanderstiefel, ein dickes Wollkleid und ihren Mantel, den sie sich über ihre Schultern gelegt hatte. Doch für die Homo erectus, die noch nie jemanden wie sie gesehen hatten, wirkte sie wie eine Gestalt aus einer anderen Welt. Die füllige Figur, die üppigen Rundungen und das selbstbewusste Auftreten von Ricarda faszinierten die Menschen zutiefst. Sie tuschelten, knieten nieder und brachten ihr Gaben von Früchten und Nüssen dar. Ricarda, die eine Schwäche für gutes Essen hatte, ließ sich nicht zweimal bitten und probierte begeistert von den Früchten und Nüssen, was sie bald weiter als heilige Frau wirken ließ.

Mit ein paar einfachen Gesten und einem Lächeln gewann sie das Vertrauen der Gruppe, die sie in ihre Gemeinschaft aufnahm und ihr eine warme Unterkunft bot. Eine der älteren Frauen, mit weisem Blick und sanften Händen, reichte Ricarda bald eine kleine Figur aus Ton. Sie war noch unförmig, eine erste Idee einer Göttin mit einem mächtigen, wohlgenährten Körper. Die Homo erectus sahen Ricarda an, als wäre sie die Verkörperung dieser Gestalt. Ihre breiten Hüften, die vollen Brüste und das strahlende Gesicht, alles schien in dieser Statue festgehalten.

Ricarda war tief berührt. Die Figur erinnerte sie an die Venus von Willendorf, eine berühmte altsteinzeitliche Statue, die sie in ihrer Studienzeit immer fasziniert hatte. Und nun verstand sie, dass sie selbst die Inspiration für dieses Kunstwerk sein würde. Vielleicht war es ihr Einfluss und ihr Wesen, das die Homo erectus dazu veranlasste, sie zu verehren – als Verkörperung von Fruchtbarkeit und Leben.

Die Tage vergingen, und Ricarda zeigte ihnen einige einfache Techniken, die sie kannte – wie man Mammuts jagte oder Kokosnüsse mit den Oberschenkeln knackte. Bald galt sie als mächtige Schamanin, eine Art Göttin der Fülle und Weisheit. Das Volk nannte sie „Rikarda“, was in ihrer Sprache so viel wie „die Vielgewichtige“ bedeutete.

Am Abend vor ihrer Abreise schenkte die ältere Frau Ricarda die fertige Figur, die später als die Venus von Willendorf bekannt werden sollte. Die Homo erectus hatten sie sorgfältig geformt: die übertriebenen Rundungen, der starke Körper, der Eindruck von Macht und Schönheit. Ricarda nahm die Figur mit Tränen in den Augen entgegen. Sie hatte diese Menschen ins Herz geschlossen und war gerührt von dem Respekt und der Zuneigung, die sie ihr entgegenbrachten.

Als sie wieder in ihrer Zeitmaschine saß und den Hebel nach vorne drückte, schaute sie noch einmal zurück auf das Lager, die Menschen und die kleine, wohlgeformte Figur in ihren Händen. Zurück in der Gegenwart würde sie vielleicht nie ganz erklären können, warum die Venus von Willendorf so lebendig und einzigartig war – doch Ricarda wusste es, und in ihrem Herzen würde sie immer „Rikarda, die Vielgewichtige“ bleiben.