interessanter Artikel:
https://www.20min.ch/story/marodes-asylsystem-ohne-drittstaatenloesung-wird-europas-asylpolitik-scheitern-1031352573Auszug daraus:
Was wird der EU-Asylpakt ändern?Fast nichts, weil er keine Antwort auf die Schlüsselfrage gibt. Italien, das heute pro Jahr nicht einmal 1000 Personen mit abgewiesenem Antrag nach Afrika zurückschickt, wird nicht plötzlich Zehntausende zurückschicken können.
Wie lautet also die Schlüsselfrage?Was machen wir mit Asylsuchenden, die keinen Schutz bekommen? Kein EU-Land hat darauf eine überzeugende Antwort. Rückführungen nach Afrika und Asien gibt es nur wenige. Trotz ausserordentlicher Brutalität an den EU-Aussengrenzen bleibt die EU ein Magnet, weil kaum jemand, der es in die EU schafft, rückgeführt wird, egal, wie das Asylverfahren ausgeht. Wer irreguläre Migration – und damit auch die Zahl der Toten im Mittelmeer – im Einklang mit Gesetz und Menschenrechten reduzieren will, braucht eine Antwort auf diese Frage.
Wie lautet Ihre?Die Auslagerung der Asylverfahren in Drittstaaten – wenn das richtig gemacht wird. Nirgends in der Genfer Flüchtlingskonvention steht, dass man sich aussuchen kann, wo man ein Asylverfahren erhält. Allerdings muss gewährleistet sein, dass es ein faires und sicheres Asylverfahren gibt. Wenn Bedenken bestehen, könnte auch das UN-Flüchtlingswerk die Asylverfahren durchführen.
Wird über kurz oder lang auf so eine Drittstaatenlösung hinauslaufen
wie seht ihr das?
Wird auch nicht funktionieren. Imho wird es über kurz oder lang auf die sicherung der europäischen aussengrenzen mit waffengewalt hinauslaufen. Und auf eine schleifung des asylrechts, so dass nicht mehr jeder, der einen fuß auf europäischen boden bekommen hat zugang zu sozialleistungen und bleiberecht bekommt, nur weil er das zauberwort asyl sagt.